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ÖM in der steirischen Landeshauptstadt

verfasst am 07.07.2018 von Harald Axmann

Die diesjährige österreichische Meisterschaft, die 28. seit Bestehen des Verbands, fand am 23. Juni in Graz statt. Über 100 Karateka aus ganz Österreich fanden sich in der steirischen Landeshauptstadt ein, um ihr Können unter Beweis zu stellen bzw. mit dem ihrer Kolleginnen und Kollegen zu messen.

Den Anfang machten traditionell die Einzel-Kata-Bewerbe, startend mit den jüngsten Karateka, Mädchen und Knaben bis 14 Jahre. Bereits sie zeigten neben beeindruckenden Leistungen auch einen respektvollen Umgang mit Schiedsrichtern und Mitstreitern, der wichtigste Aspekt im traditionellen Karate neben dem sportlichen. Die höfliche Verbeugung vor und nach der Kata gehört dazu, egal ob man gewonnen oder verloren hat. Im Verlauf des Wettbewerbs steigerten sich Alter und Können der Teilnehmer, bis schließlich Damen und Herren ab 19 Jahren in der Kategorie Braun- bis Schwarzgurt den Abschluss der Einzel-Kata-Bewerbe bildeten. Hier durften sich auch die Mitglieder des österreichischen Nationalteams miteinander messen und präsentierten in einem spannenden Wechselspiel von eleganten langsamen und schnellen präzisen Techniken den Erlös von 10, 20 oder mehr Jahren des beständigen Trainings. Am Ende konnten sich alle teilnehmenden Bundesländer über die eine oder andere Medaille freuen.

Nach den Einzel-Kata-Bewerben starteten die Gruppenbewerbe, wiederum unterteilt in Jugend und Erwachsene. Besonders bei den Erwachsenen (ab 15 Jahre) war das Aufgebot mit etwa 15 Gruppen beeindruckend groß. Allesamt versuchten sie, jeweils aus drei Startern bestehend, bei ihrer Darbietung wie ein Ganzes zu agieren, mit zeitgleichen Bewegungen von der Begrüßung, über die Kata bis hin zur finalen Verbeugung. Jeweils vier Gruppen qualifizierten sich für das Finale, und mussten dort der Herausforderung begegnen, die gleiche Kata noch einmal in derselben Qualität, wenn nicht gar besser, zu präsentieren. Am besten gelang dies dem Kinderteam „Straßwalchen 1“, gefolgt von „Oberpullendorf 1“ und „Haag 1“, sowie bei den Erwachsenen „Graz ATG 1“, „Henndorf 1“ und „St. Georgen a. F. 1“.

Danach fanden die Kumite-Bewerbe statt. Bereits 12- bis 14-jährige durften sich dabei im Freikampf miteinander messen. Während die Jugendbewerbe bis 18 Jahre mit Handschützern ausgeführt wurden, kämpften die Erwachsenen (ab 19 Jahre) traditionell ohne Schützer. Das gesteigerte Verletzungsrisiko wurde dabei durch die Körperbeherrschung sehr gut kompensiert, so dass der Wettkampf weitgehend verletzungsfrei über die Bühne ging.

Den Abschluss des Turniers bildete der Team-Kumite-Bewerb der Herren. Auf zwei Pools galt es, den „besten“ Kumite-Verein Österreichs zu bestimmen – 3 Karateka aus jedem Verein kämpften jeweils gegeneinander. Mit dabei waren hier auch Teilnehmer ab 16 Jahren, gekämpft wurde allerdings wie beim Einzelbewerb der Erwachsenen ohne Handschützer. Die jugendlichen Teilnehmer konnten auch hier ihre Kampferfahrung und Kontrolle größtenteils gut unter Beweis stellen, das ausschließlich aus Jugendlichen bestehende Team aus St. Georgen erkämpfte sich sogar Platz drei, hinter Henndorf auf dem 1. Platz und Graz ATG auf dem 2.

Während manche der Stockerlplätze in den verschiedenen Bewerben von „alten Bekannten“ praktisch fix gebucht waren, stellten sich in manchen Kategorien auch Überraschungen ein. Details zu den Platzierungen sind in der offiziellen Ergebnisliste zu finden. Wenig Variabilität zeigte sich hingegen beim Medaillenspiegel, bei dem sich gegenüber dem Vorjahr lediglich die Reihenfolge änderte: Gogyogen Straßwalchen auf Platz 1, gefolgt von St. Georgen a. F. und Bushidō Henndorf a. W. Eine Überraschung hielt die Meisterschaft schließlich noch für den Autor parat, der sich bei der Siegerehrung über ein Geburtstagsständchen freuen durfte.

Auch wenn augenscheinlich der Erfolg bei der Meisterschaft in Form von Medaillen im Vordergrund stehen mag, gilt es natürlich stets zu beachten, dass es sich dabei nur um eine Momentaufnahme handelt, nahezu wie ein Wimpernschlag im Vergleich zum langen „Karate-Do“, dem Weg des Karateka zur Beherrschung von Körper und Geist. Und so sind langfristig all jene Teilnehmer erfolgreich gewesen, die eine Erfahrung aus der Meisterschaft mitnehmen konnten, die ihnen dabei hilft, ihr Karate oder auch etwas darüber hinaus zu verbessern.

Weiterführende Links

Interview auf Facebook mit Daniel Muschick beim Besuch des Grazer Stadtrates Kurt Hohensinner

Offizielle Ergebnisliste