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Besuch von Fumitoshi Kanazawa sensei

verfasst am 20.3.2019 von Clemens Luger

Bereits zum siebten Mal in den letzten sechs Jahren hatten wir die große Ehre Fumitoshi Kanazwa sensei in Österreich begrüßen zu dürfen. Seine lehrreichen Besuche sind mittlerweile zu einem der festen Bestandteile des SKIAF-Karatejahres geworden. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bei all jenen bedanken, die diese Tradition damals initiiert haben und jedes Jahr aufs Neue ermöglichen, sodass wir unseren Weg gemeinsam mit hochklassigen Sensei weiter gehen dürfen!

Insgesamt 16 Trainings wurden in den letzten zwei Wochen von Kanazawa sensei geleitet; davon 6 Wochenendverbandsveranstaltungen und 10 Besuche in den heimischen SKIAF-Dojo. Er legte viel Wert auf saubere Grundschultechniken mit starkem Fokus darauf, jede einzelne von ihnen mit kime (Kampfgeist/Wille/Kraft) auszuführen und nicht einfach nur zu machen. Egal ob Kihon (Grundschule), Kumite (Partnerübung), Kata (Form/Choreografie) oder Bunkai (Kata-Anwendung) – alle demonstrierten Techniken waren ein beeindruckendes Zusammenspiel von Lockerheit, Kraft, Timing, Präzision und Wille. Aber was ihn zu einem ganz besonderen Sensei macht, sind nicht nur die Demonstrationen seiner „perfekten“ Technik, sondern vielmehr seine bodenständige Persönlichkeit. Stets höflich und bescheiden lebt er uns vor, dass Arroganz im traditionellen Karate keinen Platz hat. Besonders schön verdeutlichte Kanazawa sensei dies während dem Abendlehrgang im Dojo Henndorf, als er einen Fehler seinerseits mit den Worten: „Talking is easy. Moving is more difficult!“ kommentierte.

Eines der Highlights seines Besuches war der Bundeslehrgang in Ried mit 160 Teilnehmern. Zu diesem kam auch der deutsche Bundestrainer Akio Nagai shihan. Jener beehrte uns dabei nicht nur mit seiner Anwesenheit, sondern auch mit einem seiner legendären Trainings. Wie gewohnt war es ein Training, dass jeden an seine persönlichen Grenzen brachte und eine der wichtigsten Eigenschaften eines Karateka schulte: Den Kampfgeist, immer einfach weiter zu machen, egal wie körperlich anstrengend es wird.

Auch wenn Fumitoshi Kanazawa senseis Besuche immer ein erfreuliches Ereignis sind, so markieren sie leider auch die traurigste Zeit des österreichischen Karate-Jahres. Sie fallen traditionell mit dem Todestag unseres verstorbenen Bundestrainers Norio Kawasoe shihan zusammen. Und es ist schockierend, wieviel Zeit mittlerweile vergangen ist. Dieser Anlass ermöglicht uns aber einen ganz besonders schönen, mittlerweile traditionellen Brauch: Alle Teilnehmer des Trainings am 17. März stellen sich im Kreis rund um das Bild von Kawasoe shihan – das ohnehin bei jedem Training als Shomen (Vorderseite der Halle) aufgestellt ist – und jeder zählt zehn Kommandos für einen Zuki (Fauststoß); eine Übung mit Gänsehaut-Atmosphäre, bei der alle Anwesenden mit Kanazawa sensei gemeinsam Kawasoe shihan die Ehre erweisen können.

Der wichtigste Weg Kawasoe shihan seine Ehre zu erweisen ist allerdings seiner Maxime zu folgen, immer weiter zu trainieren und dabei alles zu geben.
In diesem Sinne: Danke an Kawasoe shihan und Kanazawa sensei. Bis zum nächsten Lehrgang mit unseren österreichischen Instruktoren in Oberschützen Ende April! OSS!